„Sie hatte es gewagt, einem anderen Wesen in die Seele zu blicken, hatte, ganz ohne es zu wollen, dabei ihre eigene Seele gesehen. Hatte sie preisgeben müssen, als Pfand des Verstehens.“
Ein Beitrag von Gastfischerin Alex aus Augsburg über Die Zärtlichkeit der Fische von
Marie Levy.
Die Geschichte über die ältere von zwei Schwestern, die sich weder bei ihren Eltern, noch sonst in der Welt willkommen fühlt, hat mich berührt. Obwohl so viel Hass in ihr steckt, kann sie Tieren Liebe schenken und lernt schließlich durch das Vertrauen zu einem Pferd, ihre Welt aus einer neuen Perspektive zu sehen.
Nun konnte sie sich auch den Menschen nicht mehr verweigern, wohl wissend, dass in dieser Welt die Bosheit ihren sicheren Platz hatte. In der ihr eigenen Fröhlichkeit nahm sie diese neue Lebensform in Angriff. Ein bisschen tiefer, ein bisschen ehrlicher, und ein bisschen verletzlicher, aber mit einer ungeheuren Lust, sich berühren zu lassen. Die Augen von Puppen würde sie nie mehr herausbohren wollen. Die Kälte hatte keine Macht mehr über sie. Die Unschuld, wiedergefunden, als sie begonnen hatte, einem Tier in die Seele zu blicken, würde nie mehr zulassen, dass sie sich dem Leben entzog.
Warum dieses Buch?
Ein Buch „nur“ mit Kurzgeschichten nehme ich eigentlich eher ungern in die Hand. Kaum habe ich mich an die Protagonisten und deren Umfeld gewöhnt, ist die Geschichte auch schon wieder zu Ende. Und mehr als drei Geschichten nacheinander zu lesen, „überfordert“ mich: Das ist wie Zappen vor der Glotze – anstrengend und unbefriedigend.
„Die Zärtlichkeit der Fische“, ein Band mit Erzählungen über die Liebe, Sinnlichkeit und die Lust am Leben war mir dennoch ein angenehmer Begleiter während eines abwechslungsreichen Urlaubs mit wenig Zeit zum Lesen. „Die Zärtlichkeit der Fische“ von Marie Levy erschien 2014 im Verlag epuli.
Und noch ein Buchtipp von Alex
„Fritz auf Abwegen“: Bei der Tragik-komischen Suche nach einem entlaufenen Kater geht nicht nur Katzenfans das Herz auf