Die Leute wissen gar nicht, wie leicht man sein Leben ändern kann. Man nimmt einfach den Bus.
In einem ruhigen Moment erzählt Nora dem Journalisten Scott McGrath, wie sie aus ihrem alten Leben im provinziellen Seniorenheim ausgebrochen ist. Ein sterbender Mann gab ihr 600 Dollar mit den Worten: „Das ist deine Chance, etwas aus deinem Leben zu machen. Zisch ab, Mädchen.“ –  In „Die amerikanische Nacht“ geht es um einen mysteriösen Horrorfilm-Regisseur, dessen schöne, talentierte Tochter Ashley mit 24 Jahren tot aufgefunden wird. War’s Mord oder Selbstmord? Der Reporter Scott McGrath hat eh noch eine offene Rechnung mit dem Regisseur Stanislas Cordova offen und geht der Sache nach. Oben genannte Nora hilft ihm dabei. Am Ende sieht’s so aus, als würde er selbst mitten in Cordovas Film die Hauptrolle spielen. Und der Leser mittendrin.   In Marisha Pessls kleinen, unscheinbar wirkenden Sätzen steckt immer wieder so viel mehr. Ein weiteres Beispiel:
Das Erlebnis selbst war nie das Problem, sondern das, was man in der Erinnerung daraus machte, immer und immer wieder.
 

Warum dieses Buch?

Weil’s aufregend bis zur Atemnot ist!  Insbesondere die ersten zwei Drittel vom Buch sind derart fesselnd, dass der Leser kaum weiß, wo ihm der Kopf steht. Dass Marisha Pessl die Spannung nicht bis zum Schluss halten kann – geschenkt! Marisha Pessl schrieb derart bildhaft, dass dieses Buch nach einer Verfilmung schreit. Und tatsächlich: Rupert Wyatt („Planet der Affen“) hat sich bereits die Rechte gesichert.

Lesetipp

Wenn du die Möglichkeit hast, kauf‘ dir „Die amerikanische Nacht“ besser in der gedruckten Fassung. Pressl baut viele Zeitungsartikel und Schnipsel ein, die zur Geschichte beitragen. Auf dem eBook ist die Schrift dieser Artikel aber übel klein. Man kann zwar zur Großansicht springen, doch das nimmt das Lesevergnügen. Ansonsten: Egal, ob im Urlaub am Strand oder während der Bahnfahrt – dieses Buch geht immer. „Die amerikanische Nacht“ lässt sich easy runterlesen. Wer zu Albträumen neigt, sollte besser nicht vorm Einschlafen zum Buch greifen. Auch als Geschenk top: Zielgruppe 20+, Jungs und Mädchen, Männer und Frauen, die Spannung lieben und gern ins Kino gehen (Stichwort: Kinozitate).

Details zu „Die amerikanische Nacht“

I Marisha Pessl. Schon „Die alltägliche Physik des Unglücks“ hat mich ungemein beeindruckt. „Die amerikanische Nacht“ ist der zweite Roman der Amerikanerin. Das Buch erschien 2013 bei S. Fischer in der Übersetzung von Tobias Schnettler. Im Original heißt es „Night Film„.

Über Hella

Ich bin Hella. Mein Hobby ist angeln. Sätze angeln. Und die teile ich ab sofort auf meinem Blog. Ich lese schrecklich gerne und habe es in einem Urlaub schon mal auf 22 Bücher gebracht. Okay, ich gebe zu: Wir waren zehn Wochen auf Reisen. Wenn ich nicht lese oder reise, bin ich freie Autorin und Editor für einen E-Commerce-Shop. Was ich sonst noch mag: Gorgonzola, Coq au Vin, Tan Tan Men, gebratene Aubergine, Pannobile mit Käseplatte, Oum Shatt, Mittekill, Django Django, Element of Crime, Alexandra (ehrlich! voll!), Chilly Gonzales, Adam Green, Fleet Foxes, Zaz und am allerallermeisten meine wundervollen überdurchschnittlich lustigen Zwillingsmädchen.

© Die Satzfischerin

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